Final Four Männer - HSG Wittlich feiert mit Heimvorteil den HVR-Pokalsieg

von Claudia Tönges

Der Gastgeber hat das Rennen gemacht:
Die HSG Wittlich ist der Gewinner des Handball-Rheinlandpokals 2024/25. Im letzten Spiel unter der Regie von Trainer Nico Weber setzten sich die Eifeler gegen die HSG Kastellaun/Simmern durch. Das kleine Finale ging an Titelverteidiger HV Vallendar, der die HSG Westerwald bezwang. „Wir haben hier eine geile Atmosphäre und super Stimmung erlebt. Dank der Arbeit der HSG Wittlich haben wir uns sehr gut aufgehoben gefühlt“, erklärte HVR-Geschäftsstellenleiter Matthias Lorenz, der gemeinsam mit Spieltechnik-Vizepräsident Rainer Schneider die Siegerehrung durchführte.

Finale:
HSG Wittlich – HSG Kastellaun/Simmern 35:30 (16:16)
Der austragende Verein forderte im Endspiel um den Pokal den klassenhöheren Regionalligisten HSG Kastellaun/Simmern heraus und hatte sich spürbar das Ziel gesteckt, sich am Ostermontag den Turniersieg im eigenen Wohnzimmer zu sichern. In gut besuchter Halle und bei guter Stimmung sahen die Zuschauer eine enge und packende Partie. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und lagen nach zehn Minuten mit jeweils fünf Treffern auf dem Konto gleichauf. Es folgte eine Drangphase der Gäste, in der sie bis auf drei Tore (9:6, 14.) und später sogar vier (13:9, 20.) wegzogen. Doch mit der Stimmung von Außen und Kampfgeist ließ Wittlich nicht nach und schloss immer wieder bis auf ein Tor auf und schaffte in der 24. Minute nach einem Fünf-Tore-Lauf die Wende zum 14:13. Dieser Führungswechsel war der erste im ersten Durchgang. Wie es sich für ein Finale gehört, blieb die Begegnung bis in die zweite Hälfte hinein ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nach dem 16:16-Pausenstand kam Wittlich besser aus der Kabine zurück. Torhüter Alexander Schenk machte Kastellaun immer mehr zu schaffen, und auch die Disqualifikation gegen ihren Haupttorschützen Kai Lißmann kompensierten die Einheimischen. Die anderen sprangen beim Abschluss erfolgreich in die Bresche. Somit konnte sich Wittlich mehr und mehr absetzen. Kastellauns im Finale überragender Yannik Mühlbauer (13/3 Tore) bot Paroli, aber mit hoher Angriffseffektivität und einem finalen Jubelrausch ließ Wittlich keine Zweifel mehr aufkommen. Das verdiente Resultat: 35:30-Sieg und Pokalsieger in der eigenen Halle.
Wittlich: Schenk, Boinski – L. Weber (1), Bollig (2), Kirsch, Leyendecker (4), Illigen (1), Gierenz (3), Becker, Lißmann (10), Jacoby (6/2), Koenen (6), N. Weber (2).
Kastellaun/Simmern: Brand, L. Kaltenmorgen, Lahm – Faust (3), Rickus (2), Donsbach, Hoff, Mallmann, Mühlbauer (13/3), Kötz (4), M. Kaltenmorgen (1), Hassley, Schmitz (1), Friedrich (1), Kraft, Röckendorf (5).
Schiedsrichter: Frank Schaust/Justin Schlaus (TV Bad Ems/GW Mendig).

Spiel um Platz 3:
HSG Westerwald – HV Vallendar 13:26 (6:13)
Das Spiel um Platz drei verlief aufgrund des Klassenunterschieds wie erwartet deutlich. Bereits zum Halbzeitpfiff konnte sich Vallendar mit sieben Toren Unterschied absetzen. Die Löwen kam von der ersten Sekunde besser in die Partie, was nach sieben Minuten bereits einen Vier-Tore-Vorsprung mit sich brachte, den man nach einer Viertelstunde auf sieben erweiterte. Dieser Abstand wurde bis zur Halbzeit beibehalten. Im Halbfinale hatte der Verbandsligist seinen Pausenrückstand reduziert, das kleine Finale sollte sich im weiteren Verlauf anders entwickelt. Der HVV erhöhte bis auf zwölf Treffer Unterschied. HSG-Schlussmann Max Vogel wehrte einige Bälle ab und hielt die Anzahl der Gegentreffer mit 26 im Rahmen. Im Angriff der Kombinierten aus Westerburg, Hachenburg, Bad Marienberg und Ahrbach machte sich deutlich bemerkbar, dass die Mannschaft im Ligaalltag ohne Haftmittel spielt und vor dem Endturnier nur zweimal mit Harz hatte trainieren können.
Westerwald: Vogel, Münz – Justenhofen, Friedrich (1), Hain, Jungblut (1), Keller (2/2), Moser, R. Hofmann (3), Wanzel (1), Kulm, Wolf (1), L. Hofmann (4), Metternich.
Vallendar: Stitz, Hoffmann – Ramaj (3), Becker (2), Weber (1), Bender (2), Schleier (1), Zimmermann, Lorenz (4/2), Wheaton (2), Matthews (1), Acar (4), Möllering (4), Stippler.
Schiedsrichter: Frank Schaust/Justin Schlaus (TV Bad Ems/GW Mendig)

Halbfinale:
HV Vallendar – HSG Wittlich 18:21 (10:11)
Die HSG Wittlich setzte sich in der ersten Partie des Tages gegen Vallendar durch und qualifizierte sich somit für das Finale des Final Four. Die Heimmannschaft erwischte die besseren ersten Minuten und ging schnell mit zwei Toren in Führung. Vallendar bewies jedoch gute Moral und fand, angetrieben vom gewohnt lauten Getrommel der mitgereisten Fans, nach fünf Minuten dann auch in die Partie. Es ergab sich ein enges Spiel, in dem sich auf beiden Seiten die Torhüter Noah Hoffmann beim HVV und Björn Boinski im Kasten der HSG auszeichneten - dieser Faktor wurde zum Ende noch bedeutend. Nachdem sich beide Mannschaften in der Halbzeitpause eingeschworen hatten, kamen im zweiten Durchgang mehr und mehr Emotionen dazu. In dieser Phase hatte Vallendar lange die Nase vorn und setzte sich mit 17:14 ab. Dann vergaben die Löwen gegen Björn Boinski aber etliche freie Bälle. Der Gastgeber schloss fünf Minuten vor Ende auf (17:17) und drehte das Ergebnis zu seinen Gunsten. In dieser Phase drückte Boinski dem Spiel seinen Stempel auf und entschärfte spektakulär eine Angriffswelle nach der anderen. Das hatte zur Folge, dass die Eifeler mit 21:18 gewannen.
Vallendar: Stitz, Hoffmann – Ramaj (5/1), N. Becker (1), M. Weber, Bender (1/1), Schleier (3), Zimmermann, Lorenz, Wheaton (4/1), Matthews, Acar (1), Möllering, Stippler (3).
Wittlich: Schenk, Boinski – L. Weber (1), Bollig (1), Kirsch, Leyendecker (3), Illigen, Gierenz (2), V. Becker, Lißmann (8), Jacoby (6/4), Molecki, Koenen.
Schiedsrichter: Fabius Günter/Christian Schmitt (HB Mülheim/Urmitz/SV Untermosel).


HSG Westerwald – HSG Kastellaun/Simmern 19:29 (10:16)
Die zweite Begegnung am Ostermontag zwischen Kastellaun und der HSG Westerwald fiel deutlicher aus als die Partie zuvor. Die zwei Klassen Unterschied zwischen beiden Teams war zu erkennen, wobei sich die Westerwälder mit einer engagierten Leistung gerade in der zweiten Halbzeit teuer verkaufte. Schon nach acht Minuten schien das Machtverhältnis geklärt zu sein, als sich Kastellaun auf 9:3 absetzen konnte. Die Hunsrücker standen hinten mit einer offensiven Deckung sicher und spielten ihre Angriffe schnörkellos zu Ende. Bereits zur Halbzeitpause stand es 16:10. Doch der Verbandsligist zeigte Kampfgeist und steckte zu keiner Sekunde auf. Diese Motivation zeigte sich vor allem, als der Underdog in der 32. Minute auf drei Tore herankam (17:20). Kastellaun fand nach einigen Wechseln wieder in die Spur und gewann am Ende deutlich mit 29:19. Der Schlussmoment gehörte jedoch Westerwald-Spielmacher Philipp Wolf. Er warf aus Zeitgründen das Spielgerät aus der eigenen Hälfte und traf mit dem Ertönen der Schlusssirene das Tor - ein Raunen ging durch die Halle, den Applaus der Zuschauer hatte er auf seiner Seite.
Westerwald: Vogel, Münz – Niemeck, S. Friedrich (4), Jungblut, Berg, Keller (3), Moser (1), R. Hofmann (1), Wanzel (1), Kulm, Wolf (1), L. Hofmann (4/1), Metternich (4).
Kastellaun/Simmern: Brand, L. Kaltenmorgen, Lahm – Faust (2), Rickus (7), Donsbach (1/1), Hoff, Mallmann (1), Mühlbauer (5/1), Kötz (2), M. Kaltenmorgen (4), Hassley (3), Schmitz (1), N. Friedrich, Kraft (1), Röckendorf (2).
Schiedsrichter: Fabius Günter/Christian Schmitt (HB Mülheim/Urmitz/SV Untermosel).