Byczek und Jacoby vertreten den HV Rheinland in Berlin beim Deutschland-Cup

Jan Ludwig wusste schon nach der Auslosung und vor dem ersten Turnierspiel, dass es schwierig wird: Die rheinland-pfälzische Handball-Landesauswahl der Jahrgänge 2006 und 2007 erwischte beim Deutschland-Cup, der deutschen Meisterschaft der Landesverbände, in der Vorrunde eine „Knallergruppe“ unter anderem mit den Gegnern Sachsen-Anhalt, Sachsen und Mittelrhein. „Deren Kader waren fast identisch mit den Internats-Mannschaften von Magdeburg, Leipzig und Dormagen, die um die deutsche B-Jugend-Meisterschaft mitspielen werden“, schilderte der rheinland-pfälzische Landestrainer die Schwere der Aufgabe, die in der Bundeshauptstadt wartete.

Nicht unerwartet musste sich Ludwigs Team gegen die drei genannten Gegner deutlich geschlagen geben. Sachsen-Anhalt setzte sich beim Vorrunden-Auftakt mit 28:15, Sachsen mit 27:13 und der Mittelrhein mit 24:17 durch. „Wir wurden im ersten Spiel gefühlt überrollt und waren deutlich unterlegen. Gegen Sachsen sind wir dann allmählich im Turnier angekommen und konnten phasenweise gut mithalten. Da machten die Jungs viele Dinge richtig“, rekapitulierte Ludwig. Mit der Auswahl Thüringens hatte das RLP-Team im vierten und letzten Gruppenspiel einen Gegner, mit dem sie sich messen konnte – und nicht nur das. „Wir waren die klar stärkere Mannschaft“, freute sich der Verantwortliche auf der Bank, dass der Knoten platzte (31:17).

Von nun an trumpfte seine Mannschaft, die zur Hälfte aus Spielern des jüngeren Jahrgangs bestand und es folglich gerade gegen die Favoriten schwer hatte, sich körperlich zu behaupten, auf. In der Platzierungsrunde um die Ränge 13 bis 16 gab es verdiente Siege gegen Brandenburg (29:25) und Mecklenburg-Vorpommern (27:21), sodass die am Ende ausgeglichene Bilanz von drei Siegen und ebenso vielen Niederlagen mit Platz 13 noch ordentlich ausfiel. „Am Ende lagen ein paar Teams vor uns, die wir hätten schlagen können, aber durch die anspruchsvolle Vorrundengruppe war nicht mehr für uns drin“, bilanzierte Trainer Ludwig.

Eric Byczek vom TV Bassenheim und Julius Jacoby von der HSG Wittlich vertraten den Handballverband Rheinland im 16-köpfigen Landesauswahlkader. Mit sieben Toren in den Partien gegen Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zeigte Byczek sein Können von der Rechtsaußenposition. „Eric ist ein Rohdiamant, der schnell auf den Beinen ist und immer auffällig agiert. Natürlich fehlt ihm noch die Erfahrung auf Top-Niveau, aber er besitzt ein großes Potenzial“, lobte Ludwig den Linkshänder. Das ist auch den Talentspähern in Berlin nicht verborgen verblieben. Byczek erhielt ein Angebot zum Probetraining in Lemgo.

Der gelernte Rückraumlinke Julius Jacoby hatte auf seiner Stammposition andere Spieler vor sich und half folglich auf Halbrechts sowie am Kreis aus. „Er hat sich immer und überall eingebracht, wo er gebraucht wurde“, so Ludwig.

Eine Wittlicher Vergangenheit hat Linus Borreck. Der 16-jährige, der im Sommer nach Dormagen wechselte und seine ersten Einsätze in der U 16-Nationalmannschaft absolvierte, hütete das Tor des Handballverbandes Mittelrhein, der das Turnier auf dem neunten Platz beendet. Der Sieg ging an die favorisierten Berliner, die sich im Endspiel mit 31:23 gegen Sachsen-Anhalt durchsetzten.

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